eigenZeit-Oase in der Klinik

Menschliche Gestalten im Hamsterrad, Uhren ohne Zeiger, Gesichter, die im Getriebe von Weckern auftauchen: Solche Skulpturen und Installationen von Manfred Molicki, Gründer der Gesellschaft für Zeitkultur, sind in der neuen Eigenzeit-Oase zu sehen. Sie wurde jetzt in der Mediclin-Albert-Schweitzer-Klinik in Königsfeld eröffnet und passt ideal zum Königsfelder Leitthema „Bewusster Leben – bewusst erleben“, versicherte Bürgermeister Fritz Link bei der Vernissage. Und in eine Klinik passt sie besonders, führte Ralf Ruchlak, kaufmännischer Direktor, ins Thema ein.

Wie Ralf Ruchlak ausführte, machen die Patienten hier eine ungewollte Pause vom Alltag. Sie seien etwa nach einem Herzinfarkt gezwungen, über neue Prioritäten in ihrem Leben nachzudenken. Sie seien in dieser Klinik eingeladen, ihre Zeit bewusst zu genießen. Die neue Eigenzeit-Oase solle nicht nur die Klinikpatienten zu Reflexionen und Gesprächen anregen, sondern auch Mitarbeiter und Besucher, denn heutzutage leiden schließlich fast alle Menschen unter Hektik und Stress.

Die Ausstellung sei als non-verbaler Dialog konzipiert, erklärte der Autor, Pädagoge und Künstler Molicki. Sein gedanklicher Ausgangspunkt ist das Gegenüber der objektiv messbaren Zeit, die in der griechischen Antike „chronos“ genannt wird, und „kairos“, womit die subjektiv erlebte Zeit gemeint ist. Letztlich besteht die Lebensqualität darin, auch den eigenen  Zeitwohlstand zu genießen, sich nicht dem Diktat der Uhr zu unterwerfen, sondern die individuelle Eigenzeit zu entdecken.