Schuldoping mit Psychopharmaka gegen Zeitdruck

Die Initiatoren einer Demonstration gegen die Schulpolitik in München Ende Juli 2013 äußerten als Grund für die Veranstaltung: Der ständige Zeitdruck und damit verbundene Notendruck in allen Schularten, der Stress mit dem Übertritt, der Druck durch das G8, unglückliche Kinder, überforderte Lehrer, verärgerte Eltern und keine Freizeit mehr. Der Bayr. Lehrer- und Lehrerinnen-Verband (BLLV) warnt: Jedes 5.Grundschulkind ist therapiebedürftig.

Aus der Untersuchung des Verbandes der Ersatzkassen: ADHS-Diagnosen sind in 5 Jahren (von 2006-2011) um 50% gestiegen. Das sogenannte Erfolgsmittel: Das Betäubungsmittel Methylphenidat!

Wir haben da mal ein paar Fragen:

  • Wäre es nicht angebracht, hier einmal gegenzusteuern und den Faktor Zeit im Alltag des Menschen zu beachten?
  • Gibt es noch ausreichend unverplante Frei-ZEIT?
  • Erlauben wir noch, Zeit zu lassen für eigene Interessen, Hobbys, Neigungen?
  • Wo bleibt die Zeit zur Pflege von nicht-digitalen Kontakten?
  • Wie viel Zeit wird in der Schule mit sinnlosem „Bulimielernen“ verbracht und wie könnte diese Zeit sinnvoller zum echten Lernen genutzt werden?
  • Ist zeitstressbedingtes Schulversagen nicht womöglich ein gesundes Symptom?
  • Müssen wir jedes Defizit „zeitnah“, d.h. schnell beseitigen (mit medikamentösen Beschleunigern) oder sind nicht „langsamere“ Wege gesünder, sinnvoller und nachhaltiger?