Management und Zeit

Wer sich auf der Führungsebene heute mit Zeitdruck entschuldigt, disqualifiziert sich damit als Führungskraft, gibt sie doch zu, dass sie nicht im Vollbesitz aller ihrer Potentiale entscheiden kann. Das Management im 21. Jahrhundert zeichnet sich gerade dadurch aus, dass es sich die notwendige Zeit für Entscheidungen nimmt.

Der Arzt, welcher sich keine Zeit mehr für den Patienten nimmt, verliert ihn kurz- oder mittelfristig. Der Leiter eines Betriebes, der sich nicht mehr für die Abläufe in der Produktion Zeit nimmt, schneidet sich von wichtigen Informationen ab und trifft fast zwangsläufig unangemessene Entscheidungen. Der Politiker, welcher sich für seinen Wahlkreis keine Zeit nimmt, verliert die Bodenhaftung und entscheidet mit wenig kompetentem Hintergrund an grünen Tischen.
Nicht selten kommen Betriebe in Schwierigkeiten, weil man nicht mehr die Qualität Zeit beachtet, sondern nur noch die Quantität – und vergisst, dass diese nicht beliebig gesteigert werden kann. Man versucht, die Arbeiten richtiger und schneller zu machen und erkennt oft nicht, dass es erfolgreicher ist, die richtigen Arbeiten zu machen und diese dann in einem angemessenen Tempo zu erledigen. Wer in der „Schneller-ist-besser“-Ideologie verhaftet ist, mag in manchen Bereichen Erfolge vorweisen, problematisch wird es, wenn diese Haltung auf jeden Bereich übertragen wird.

Keinesfalls geht es hier um eine Langsamkeitsphilosophie, um ein Verzögern um jeden Preis, um Schlafmützenideologie. Wer nicht gleich mit „Schnellschüssen“ reagiert, sondern achtsam und bedächtig die Lage einschätzt und dann zielgerichtet handelt, vermeidet ineffizientes Krisenmanagement mit selbstproduzierten Krisen und handelt letztendlich ökonomisch und effizient.

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