Internationale Zeitkulturen

Schweizer sind pünktlich; Kenianer nicht. Deutsche sind gut im Planen; Italiener nicht. US-Amerikaner arbeiten viel; Japaner noch mehr. Europäer sind hektisch; Südamerikaner nicht. Alles Vorurteile? Ja und Nein!

Jeder, der sich in seinem eigenen Kulturkreis umsieht, kennt pünktliche und unpünktliche, planerische und spontane, mehr und weniger arbeitende so wie schnelle und langsame Menschen. Allgemeine Aussagen wie ‚Alle Schweizer sind pünktlich’ sind also offensichtlich Vorurteile.

Dennoch gibt es in vergleichbaren Situationen je nach Kultur unterschiedliche akzeptierte Verhaltensweisen. Da besonders Zeitaspekte eine dominierende Rolle im täglichen Leben spielen, hat diese jeder besonders stark verinnerlicht. Für einen selbst gehören sie so selbstverständlich zum Leben dazu, dass es sehr schwer fällt, andere Zeitkulturen zu verstehen. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, Sie wollen einem Besucher aus Vietnam deutsche Pünktlichkeit erklären und Sie stellen Folgendes fest: In Deutschland kann Pünktlichkeit heißen, zu einer Einladung zum Abendessen 10-15 Minuten nach, zu einer Geschäftsbesprechung genau zu und zu einem Treffen mit einer wichtigen Persönlichkeit (z.B. Bundespräsident) 15 Minuten vor der verabredeten Zeit zu erscheinen. Wird Ihr Besucher anschließend wissen, wie er sich pünktlich sein kann?

Wer sich in eine andere Zeitkultur begibt, hat eine Vielzahl von Möglichkeiten, in ein Fettnäpfchen zu treten.

Das Standardbuch zu diesem Thema ist: Robert Levine, Eine Landkarte der Zeit – Wie Kulturen mit Zeit umgehen, Piper 1997

 

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