Nichtstun – Eine Kulturanalyse des Ereignislosen und Flüchtigen
Acht Uhr morgens: Mit geistesabwesend durchgeführten Routinen beginnt der Tag. – Vierzehn Uhr im Büro: Der Blick aus dem Fenster verführt zum Abschweifen und Träumen. – Viertel vor sechs im Supermarkt: In langen Schlangen stehen die Menschen wartend an der Kasse. Wir alle kennen solche »leeren« Zeiten des Alltags.
Billy Ehn und Orvar Löfgren geleiten uns auf eine Reise in die Welt dieser Übergangszonen, Zwischenzeiten und Pausen. In ihrer Kulturanalyse des Flüchtigen und schwer Fassbaren schildern sie, was passiert, wenn allem Anschein nach gar nichts passiert, wenn Menschen sich von der Aussicht, »nichts zu tun«, angezogen oder abgestoßen fühlen, wenn sie geduldig oder wütend warten, wenn sie alltägliche Routinen gedankenverloren erledigen und in mehr oder weniger abstrusen Tagträumen der Realität entfliehen. Sie untersuchen, wie sich die Formen des Nichtstuns und die gesellschaftliche Haltung dazu in verschiedenen kulturellen Kontexten entwickeln und verändern, wie individuelle Gewohnheiten, Gedanken und Gefühle kulturell geformt werden.
Die beiden schwedischen Wissenschaftler nutzen Literatur, Kunst, Film, Medien oder das Internet, private Anekdoten und Interviews, um zu erkunden, was Menschen tun, wenn sie warten, alltäglichen Routinen nachgehen oder tagträumen. Ihre Beispiele aus Schweden, den USA, Deutschland, Japan, Syrien oder Ghana stecken voller sehr vertrauter, aber auch überraschender Details. In Lebenszusammenhängen, in denen Effizienz oberste Priorität hat und auch in der Freizeit die sofortige Befriedigung der Bedürfnisse erwartet wird, kann Nichtstun auch subversives Potenzial in sich tragen.
Kreativ und aufschlussreich führt und verführt das Buch dazu, über Alltägliches neu nachzudenken und dessen tiefere, gesellschaftsrelevante Bedeutung zu erkennen. (aus dem Klappentext)
»Nichtstun ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.« Oscar Wilde
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