Zeitnot und Zeitsouveränität in der just-in-time-Fabrik

Just-in-time (JIT) ist die absichtsvolle Etblierung von Zeitnot in der gesamten Wertschöpfungskette mit dem Ziel, Zeit einzusparen. Der Mensch, welcher bisher als bloßes Werkzeug funktionieren musste, wird nun gedrängt, individuelle Verantwortung für das Funktionieren des Gesamtprozesses zu übernehmen. Während früher die Materialien (in Lagerhäusern) den Produktionspuffer darstellten, wird nun der Mensch zum Puffer. Er leistet Mehrarbeit, hat ungesicherte Arbeitsverhältnisse und muss seine Arbeit intensivieren bzw. beschleunigen. Dabei werden die Kompetenzen der Beschäftigten deutlich erweitert und er ist in der Lage, neue Möglichkeiten zu nutzen, die Länge, den Ort und die Verteilung der eigenen Arbeitszeit zu beeinflussen.Der Autor legt hier einen Forschungsbereicht vor, basierend auf Betriebsbesuche und Gespräche mit Managern und Mitarbeitern bei ca. 50 Autozuliefererfirmen in D,F,SP und GB. Er zeigt auf, wie sich JIT auf das Zeitmanagement und die Personalpolitik, auf Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten auswirkt. Seine These: Zeitnot macht erst dann erfinderisch, wenn die Arbeitenden mit ihr zugleich mehr Zeitsouveränität erlangen!

Selbstverständlich ist dies ein Buch für alle, die JIT gezielt einsetzen, die als Beschäftigte JIT kreativ nutzen und auch die, welche darunter leiden. Just-in-time-Strategien haben aber mittlerweile auch in Schulen, Arztpraxen, Einzelhandelsgeschäften und Handwerksbetrieben Einzug gehalten, so dass auch Menschen in diesen noch nicht so genau untersuchten Organisationen der Transfer auf die eigene Lage nicht schwer fallen wird.

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